Im Rederzhauser Moos hat der Landschaftspflegeverband in den Jahren 1999, 2006 und 2012 Flachgewässer als biotopverbessernde Maßnahme für den Laubfrosch angelegt. Die stark gefährdete Art laicht heute im Wittelsbacher Land ausschließlich in solchen neu geschaffenen Gewässern, nachdem ihre alten Habitate ausnahmslos verloren gingen.
Die Niedermoore des Lechtals
Folgt man von Ottmaring dem Griesfeldweg die Lechleite hi-nunter in Richtung Helenensee, durchquert man das Rederzhauser Moos. Linkerhand heben sich die renaturierten Moorflächen deutlich durch ihre Vegetation von den umgebenden Wiesen ab.
Hier, am östlichen Rand des Lechtals, in einer Senke vor der steil aufsteigenden Leite zum Hügelland, hatte sich nach der letzten Eiszeit ein Niedermoor gebildet. Dieses Schotterplattenquellmoor erstreckte sich ursprünglich bandartig von Kissing bis Meitingen. Erst durch die Düngung der Moorflächen sowie durch die fallenden Grundwasserstände im Zuge der Lecheintiefung wurde eine intensive landwirtschaftliche Nutzung möglich. In deren Folge ging ein Großteil der Moorflächen verloren.
Gleichwohl spiegeln sich die durch den hohen Grundwasserstand geprägten Standortbedingungen bis heute in der Landschaft wider. Inmitten der weithin offenen, kleinparzellierten Feldflur mit hohem Grünlandanteil liegen geschützte seggen- und binsenreiche Feuchtwiesen mit einer bemerkenswerten Flora und Fauna.
Das Biotop wird aufgewertet
Eine hydrologisch durchschlagende Renaturierung des ganzen ehemaligen Moorgebiets erscheint unrealistisch. Daher zielen die Naturschutzmaßnahmen darauf ab, in den vom Landkreis angekauften Kernflächen mit hohem Grundwasserstand Grabenaufweitungen und Flachwassertümpel anzulegen. Ein zwischenzeitlicher Erfolg ist die Wiederansiedlung typischer, mittlerweile bedrohter Feuchtwiesenarten, wie des für Quellmoore typischen Sumpf-Dreizacks, der attraktiven Trollblume oder des Fleischfarbenen Knabenkrauts.
Mit Blick auf die Ansprüche der Bekassine sowie anderer Wiesenbrüter wurden Feuchtmulden geschaffen. Für die kommenden Jahre plant der Landschaftspflegeverband weitere Maßnahmen zur Lebensraumverbesserung insbesondere von Bekassine, Kiebitz und Laubfrosch. Langfristig wird angestrebt, den Grünlandanteil im Gebiet zu erhöhen, eine regelmäßige ein- bis zweischürige Mahd durchzuführen, auf Düngung weitgehend zu verzichten sowie Gräben und Drainagen aufzulassen, um die Wiedervernässung von Teilflächen zu befördern.