Das Rindermoos liegt zwischen Schönbach und Igenhausen. Es erstreckt sich von der Kreisstraße östlich in Richtung Brandholz. Gespeist wird der feuchte Talgrund von mehreren Bächen aus dem umgebenden Hügelland. Feuchte, von Hochwasser beeinflusste Aueböden, wie dieser, gehören nicht gerade zu den landwirtschaftlichen Gunstlagen im Wittelsbacher Land. Für den Hochwasserschutz sind sie jedoch von großer Bedeutung. Außerdem besitzen sie ein hohes Standortpotenzial für artenreiche Feucht- und Nasswiesen.
Renaturierung einer Ackerfläche
Jahrzehntelang wurde die Fläche intensiv landwirtschaftlich bestellt, bevor sie als Ausgleichsmaßnahme für ein Bauvorhaben aus der Nutzung genommen wurde. Nachdem lange Zeit Feuchtwiesen gedüngt und in der Nutzung intensiviert wurden, sind inzwischen vielerorts gegenläufige Entwicklungen fest zu stellen. Die zu Beginn des Jahrtausends eingeleitete Renaturierung zielt darauf ab, offene Feuchtlebensräume neu zu entwickeln. Der Startschuss für dieses Vorhaben erfolgte mit der Wiedervernässung einer Ackerfläche. Mittlerweile haben sich nahe des geschützten Landschaftsbestandteils „Igenhauser Feuchtwiese“ mehrere Röhrichtbestände und Großseggenriede etabliert.
Zu den floristischen Besonderheiten der Feuchtvegetation gehört die eindrucksvolle Trollblume mit ihren gelben Blütenkugeln. Auch die Sumpf-Dotterblume, das blau blühende Sumpf-Vergissmeinnicht und die Kuckucks-Lichtnelke bringen wieder Farbe in die ehemalige Nutzfläche. Nicht selten macht die im Frühsommer blühende Nelkenart durch eine weiße, schaumige, dem Stängel anhaftende Masse auf sich aufmerksam. Bei genauerer Betrachtung kann man darin die Larven von Schaumzikaden entdecken. Der Volksmund spricht bei diesem Phänomen von Kuckucksspeichel. Beobachtungen der Bekassine als Nahrungsgast nähren die Hoffnung unter Vogelkundlern, dass sich auch bedrohte Vogelarten in den neu geschaffenen Lebensräumen ansiedeln könnten.
Im Umgriff der Igenhauser Feuchtwiese wurden weitere Flächen vom Tierschutzverein Augsburg und Umgebung e.V. erworben. Auch hier ist eine Renaturierung durch den Landschaftspflegeverband in Planung, abgestimmt auf Libellen und Amphibien.