„Wir spürten stark – damals – wie uns der Lech immer wieder in seinen Bann zog und herausforderte. Wir sind noch die langen Wellen geschwommen. Dabei haben wir das ausdauernde Schleifen und Schlürfen der rollenden und rutschenden Kiese gehört und auch gespürt. Wir sind durch die reißenden Arme gewatet, wo wir bei jedem Schritt zwischen treibenden Steinen einsanken, die eilig an den Beinen vorbei strebten. Meist hat es uns umgeworfen, noch bevor das Wasser über die Knie ging.“ aus: Heinz Fischer: Der alte Lech
Wildflusslandschaft der Nordalpen
Die Lechauen bei Unterbergen sind ein gefragtes Naherholungsziel. Bieten sie doch jede Menge spektakuläre Natur im unmittelbaren Nahbereich der Großstadt Augsburg. Ein gewisser Erholungsdruck auf diese Landschaft ist somit gegeben.
Auch wenn der Lech heute nicht mehr seine immense Dynamik entfalten kann, wie noch zu Heinz Fischers Zeiten, haben doch einige Merkmale der ursprünglichen alpinen Wildflusslandschaft überdauert und ziehen uns noch heute in ihren Bann. Schotterbänke mit ihren verzweigten, sich verlagernden und wiedervereinenden Rinnen prägen nach wie vor das Bild des Flusses und machen eine Wanderung am Lech immer wieder zum Erlebnis. Den Flusslauf begleiten große zusammen hängende Weichholz-Auwälder mit Grau-Erlen und licht stehenden Wald-Kiefern, unter deren Schirm im Frühjahr die rosafarbenen Blüten der Schnee-Heide zu entdecken sind. Die in den Auwald eingelagerten Heidewiesen mit ihrer Fülle seltener und farbenprächtiger Pflanzen sind ein Hingucker und lohnendes Ziel, sei es aus botanischem Interesse oder aus Freude an den Naturschönheiten.
Im Gefolge der Wasserkraftnutzung
Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und Erholung bietet auch die ausgedehnte Wasserfläche der Lechstaustufe 23 bei Merching, ungeachtet der baubedingten massiven Eingriffe in den Naturhaushalt. Der sogenannte Mandichosee wurde 1978 als letztes Glied der Kraftwerkskette in Betrieb genommen. Er ist Teil einer großräumigen, durch den Staustufenbau entstandenen Seenlandschaft am Lech.