Was ist Löss?
Löss bezeichnet ein vom Wind transportiertes, kalkhaltiges Material mit einer Korngröße von 0,002 bis 0,063 Millimeter. Weite Teile des Wittelsbacher Landes wurden zwischen- und nacheiszeitlich mit Löss überweht. Hauptliefergebiete waren die zunächst noch offenen, allenfalls spärlich bewachsenen Schotterflächen entlang des Lechs. Mächtige Lössüberdeckungen bestehen in der südlichen Altmoränenlandschaft um Schmiechen, Steindorf und Mering sowie um Baar im Norden im Gebiet der Aindlinger Terrassentreppe. Lössböden verfügen über eine hohe landwirtschaftliche Ertragseignung, tragen also bei entsprechender Bewirtschaftung reiche Frucht. Auf der deutschlandweiten Skala von 1 bis 100 erreichen diese Gebiete Bodenzahlen zwischen 70 und 80.
Die Nutzung der wertvollen Böden
So verwundert es nicht, dass etwa 80 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche des Wittelsbacher Landes ackerbaulich ge-nutzt wird. Angetrieben durch jüngste agrarpolitische Weichenstellungen dominiert der Maisanbau in der Flur und nimmt etwa 30 Prozent der Fläche ein. Lange Zeit vorherrschende differenzierte Fruchtfolgen gehören der Vergangenheit an.
Was bedeutet Bodenschutz?
Lössböden sind verdichtungsanfällig, erosionsgefährdet und neigen zur Verschlämmung. Angesichts der großen Zeitspanne bodenbildender Prozesse – bis sich ein Zentimeter Boden entwickelt, vergehen etwa 100 Jahre – sollten strukturschonende Bewirtschaftungsformen selbstverständlich sein.
Verantwortungsvolle Landwirte bearbeiten ihre Böden nur im nicht allzu nassen Zustand und verwenden dafür bodenschonende Breit- und Niederdruckreifen. Um die Belastung durch Befahren zu reduzieren, werden Arbeitsgänge kombiniert. Erosionen und Verschlämmung, die insbesondere beim Maisanbau auftreten, werden mittels Mulchsaatverfahren und durch eine hangparallele Bewirtschaftung vermindert. Schließlich wird Sorge dafür getragen, eine ausreichende Humuszufuhr zu gewährleisten, um das Bodenleben zu fördern.