DIE SCHIRMHERREN VOM DONAUMOOS

Das Eichenpaar am Seeanger

„Wer die Welt nicht von Kind auf gewohnt wäre, müßte über ihr den Verstand verlieren. Das Wunder eines einzigen Baumes würde genügen, ihn zu vernichten.“

Christian Morgenstern (1871-1914) könnte unter diesen Eichen gelegen haben, als er seinen Gedanken in Worte fasste.

Die beiden jahrhundertealten Eichen recken ihre knorrigen Äste hoch in den Himmel überm Donaumoos. Auf der ersten kleinen Anhöhe bei Pöttmes gelegen, bilden sie eine weithin sichtbare Landmarke und markieren den Übergang zum Hügelland. Während einer der beiden Bäume seine besten Jahre wohl bereits zu Lebzeiten des Dichters hinter sich hatte, strotzt der andere mit acht Metern Stammumfang nur so vor Vitalität und breitet seine mächtige Krone mit mehr als 25 Metern Durchmesser großräumig aus.

Bäume in exponierter Lage sind für wärme- und trockenheitsliebende Insekten besonders wertvoll. Unter den heimischen Gehölzen nimmt die Eiche hier noch mal eine Sonderstellung ein, da sie bevorzugter Lebensraum zahlreicher Käfer ist.

Bilder: Zu jeder Jahreszeit Blickfang und Anziehungspunkt: Die beiden jahrhundertealten Eichen bei Seeanger. Alle Fotos: Stefan Gerstorfer